Mi. 11.6.08   Kununurra bis Turkey Creek Roadhouse

Zunächst steht der Mirima NP mit zwei kurzen Walks und dann der Kelly Knob Lookout auf dem Programm. Danach machen wie einen kleinen Unterboden-Carwash in der Wasserquerung am Ivanhoe Crossing. Wir fahren einfach nur mal so hin und zurück durchs Wasser und schlagen dann den Weg zur Zebra Rock Gallery ein. Dort wird ein ganz außergewöhnlich gestreiftes Gestein zu den unterschiedlichsten Dingen verarbeitet, das nur hier in der Gegend zu finden ist. Wir kaufen uns einen witzigen Frosch als Andenken. Am Gewässer am Ende des Gartens kann man Wasserschildkröten und viele Catfish beobachten und auch eine Schar Black Cockatoos tummelt sich auf dem Rasen.

 

Weiter geht es nun zum Turkey Creek Roadhouse. Vor uns kurven 3 Roadtrains auf die Piste, das Überholen dieser Giganten wird harte Arbeit. So hängen wir eine ganze Weile hinter ihnen, bis sie ein Bully-Rennen starten. Das kommt uns zu Gute, wir hängen uns einfach jeweils hinter den Überholenden dran und hoffen, dass es keinen Gegenverkehr gibt. Sehen können wir natürlich gar nichts, aber es geht alles gut. Am Turkey Creek Roadhouse schnappen wir einem älteren deutschen Paar, das jetzt in Argentinien lebt, den letzten Stellplatz (ohne Strom) vor der Nase weg, da sie eigentlich noch weiterfahren wollten, es sich aufgrund der Entfernung nun doch anders überlegen. Sie können aber seitlich neben dem Roadhouse auf einer Wiese stehen. Wir unterhalten uns auf dem Campground noch mit netten Australiern, bei denen wir dann Petras Fotoakku im Wohnwagen aufladen können. Essen später im Roadhouse ein Fishermans Basket und gehen mal etwas früher Schlafen.

 

 

 

Do. 12.6.08   In den Bungle Bungle National Park  (Rock)

Wir starten ohne zu tanken, denn der Sprit ist doch ganz schön teuer hier. Unser Tankinhalt reicht bestimmt noch bis Halls Creek. Wir fahren nun in den Bungle Bungle NP, denn die Strecke ist offen und gut befahrbar. Melden uns in der Ranger Station an und erfahren, dass der nördliche Teil der Bungles erst Sonnabend früh geöffnet werden soll. Wir fahren in unser vorgebuchtes Camp und sind kurz nach 13 Uhr dort. Wir wohnen hier richtig vornehm mit eigenem Bad und fließend Wasser im Zelt, sowie einem großem Doppelbett, samt Tisch und Stühlen.

 

Buchen gleich für den Nachmittag einen Hubschrauber-Rundflug. Nach einem kleinen Imbiss werden wir von Kevin zum Airstrip gefahren. Er fliegt auch mit, denn im Heli ist noch ein Platz frei. Wir haben einen tollen 30 Minuten Flug über die Bungles. Aus der Vogelperspektive kann man deren Dimensionen besser einschätzen und man hat einen schönen Blick auf die gestreiften Kuppeln. Auf der Rückfahrt sehen wir noch einen schwarzen Dingo im ausgetrockneten Flussbett stehen. Der ist sehr selten aber auch sehr scheu, ein Foto klappt leider nicht. Nach diesen schönen Erlebnissen gönnen wir uns noch gemütlich ein Bier im Camp und sitzen später beim Dinner mit zwei netten Belgiern und der Crew zusammen. Wir wechseln dann ans Lagerfeuer, werfen noch einen Scheit nach und sitzen noch eine halbe Stunde nachdem das Licht ausgemacht wurde alleine am Feuer und lassen den Tag ausklingen. Wieder in unserem Zelt schmeißen wir noch eine Kakerlake raus und killen eine Jagdspinne bevor es ins gemütliche Bett geht.

 

 

Fr. 13.6.08   Südliche Bungles  (Rock)

Haben super geschlafen und können ein deftiges Frühstück mit Rühreiern, Speck und Bohnen genießen. Dann machen wir uns auf zur Walkingtour, bekommen von Kevin noch einige gute Tipps. Schon die Anfahrt in die Bungles dauert länger als gedacht, da wir viele Fotostopps machen. Angekommen gehen wir erst den Dome Trail und dann in die Cathedral Gorge. Wir entscheiden uns, ein Teilstück des Picannery Trail zu laufen. Es geht fast nur durch das Flussbett, was durch die Steine auf Dauer recht beschwerlich wird. Nach einiger Zeit kehren wir um und suchen uns ein nettes Schattenplätzchen für unseren kleinen Lunch. Auf dem Rückweg begegnen wir noch einem sehr schönen großen Waran. Anschließend gehen wir noch durch ein sehr verbranntes Gebiet zum Lookout und beenden dort unsere Tour. Sind etwas früher im Camp zurück und können bei einem erfrischenden Getränk, beim Tagebuch schreiben etwas aufholen. Es wird uns ein tolles Abendessen serviert und wir sind wieder die Letzten, die das Lagerfeuer löschen. Bevor wir ins Bett kommen killen wir noch zwei große Spinnen, die finden unser Zelt anscheinend genauso toll wie wir. 

Sa. 14.6.08   Nördliche Bungles und Fahrt nach Halls Creek

Haben diese Nacht leider schlecht geschlafen, da es sehr windig war und immerzu irgendwo irgendwas klapperte. Wieder gibt es ein gelungenes Frühstück, wir sagen dem schönem Zelt und der Crew „Good bye“ und fahren gestärkt zur Echidna Chasm. Die Straße wurde zum Glück gestern geöffnet. Nach einer schönen Wanderung fahren wir mit Unterbrechungen durch einige Fotostopps zur Ranger Station und aus den Bungles heraus. Wieder am Highway befindet sich auch gleich ein Rastplatz, auf dem wir einen kleinen Imbiss nehmen. Fahren dann weiter nach Halls Creek, in dem Nest hat tatsächlich kein Geschäft mehr offen, außer dem Liquor Store. Tanken geht leider auch nicht mehr, in ganz Halls Creek gibt es keinen Diesel, da keine Lieferung erfolgte. So kochen wir auf dem Campingplatz unser letztes „Notessen“ kurz nach Sonnenuntergang und müssen schon im Dunkeln essen. Sind dafür aber mal früh im Bett. 

 
 
 

So. 15.6.08   Halls Creek nach Fitzroy Crossing

Sind früh wach, frühstücken und machen uns zur Abfahrt bereit. Es hat allerdings noch kein Laden offen um unsere Vorräte aufzustocken und so fahren wir zur sehr interessanten China Wall, die natürlichen Ursprungs ist, und noch weiter nach Old Halls Creek. Nach Palm Springs und Swampit Gorge trauen wir uns nicht mehr zu fahren, vielleicht reicht dann unser Sprit nicht mehr bis nach Fitzroy Crossing. Zurück in Halls Creek geht’s schnell in den Supermarkt, dann zum Info-Center und zum Denkmal des Russian Jack. Dann starten wir nach Fitzroy Crossing, und finden unterwegs noch einen Cache mit super Aussicht. Immer ein Auge auf die Tankanzeige geheftet, bei abgeschalteter Klimaanlage tuckern wir mit fast leerem Tank nach Fitzroy. Dort angekommen entern wir gleich die erste Tankstelle und tanken 144 Liter Diesel! Bekommen auf dem Campingplatz noch eine schöne Powersite. Da wir früh dran sind und es hier sogar auf dem Stellplatz erlaubt ist, waschen wir unseren Wagen vom Dach bis zu den Rädern. Der rote Gibb River Schmutz muss vor dem Abgeben nun wirklich runter, man weiß ja nicht, wie pingelig die Aussies in der Vermietstation sind. Nach dem Carwash brauchen auch wir eine Wäsche bevor es ins Restaurant geht. Anschließend genießen wir den Abend vor unserem blitzblanken Camper.

 

 

 

Mo. 16.6.08   Geikie Gorge  (Rock)

Beeilen uns morgens, um rechtzeitig zur Bootstour in die Geikie Gorge zu kommen. Eine entspannte Tour, nach der wir die letzte schöne Wanderung auf dieser Reise, den ca. zwei Stunden dauernden Reef Walk, in Angriff nehmen. Immer wieder fasziniert der Blick auf die farbenfrohen Felswände der Schlucht mit ihren interessanten Auswaschungen.

 

Nach einem kleinen Lunch besuchen wir dann noch kurz den ältesten Pub der Kimberleys, das Crossing Inn. Wir verkrümeln uns aber wieder sehr schnell, denn die recht primitive Einrichtung lädt samt muffigen Geruchs nicht gerade zum Verweilen ein. Er wird anscheinend ausschließlich von Aborigines besucht, als „Bleichgesicht“ kommt man sich dann doch deplaziert vor. Wir fahren noch am recht uninteressanten Pioneer Cemetery vorbei. Wieder im Camp sind wir fleißig – Packen, Tagebuch schreiben, Fotos überspielen und den Laptop laden. Abends ist im Restaurant Pizza und Pasta Night, später sitzen wir noch bei einem Weinchen vor dem Camper und genießen den letzten Campingabend dieser Reise.

 

Di. 17.6.08   Nach Broome Camperrückgabe

Nach dem Frühstück in der Campkitchen starten wir in Richtung Broome. Flott geht die Fahrt durch bis zum Willare Roadhouse, bei dem nur ein kurzer Toilettenstopp eingelegt wird. Kurz dahinter wartet der Cache, den wir auf dem Hinweg weggelassen haben. Dann fahren wir weiter nach Broome und als erstes zum Visitor Centre, wo wir für den nächsten Tag die Willie Creek Pearl Farm Tour buchen, von der andere Reisende sehr geschwärmt hatten. Und weiter geht’s zum Hotel, wir machen den Check-In und räumen den Camper aus. Dann fahren wir tanken und noch mal an den Beach am Tiefseehafen und suchen unseren letzten Cache auf australischem Boden. Wir finden leider nichts und fahren etwas enttäuscht zur Autovermietung. Bei der Abgabe des Campers geht alles glatt, aber etwas wehmütig wird uns schon ums Herz. Wir teilen uns mit zwei netten Holländern das Taxi zum Hotel und genießen den Nachmittag mit den Beiden im Hotelgarten bei „Restetrinken und -essen“. Später gehen wir um die Ecke zum Tandoori-Abend in die Micro-Brewery Matso lecker essen und unser restliches Schlückchen Wein wird anschließend im Hotel vernichtet.

 

 

Mi. 18.6.08   Broome – Willie Creek Pearl Farm  (Reef)

Mit Schrecken stellen wir fest, dass uns gestern beim letzten Cache am Beach die Sandflies Maß genommen haben – wir sind total an Händen und Beinen zerbissen und es bilden sich die ersten wässrigen Bläschen. Das kann ja noch heiter werden. Wir packen die Koffer und versuchen unsere Rückflüge zu bestätigen. Über das Handy klappt es nicht, an der Rezeption wird uns aber gern geholfen. Die Rückflüge gehen wie geplant und beruhigt starten wir die Willie Creek Pearl Farm Tour.

 

Wir werden über eine Allradpiste zur Perlenfarm gefahren, wo es einen interessanten Vortrag zur Austern- und Perlenzucht gibt. Es folgt ein kurzer Morning Tea mit etwas Damper (australisches Buschbrot) und eine kleine Bootstour über das türkisfarbene Wasser. Dann geht es natürlich in den Verkaufsraum und Petra schaut sich interessiert um. Sie findet ein paar nette teure Schmuckstücke, die ihr sehr gut gefallen. Nach dem Kauf der schönen Andenken werden wir wieder nach Boome gebracht. Wir sind allerdings von der Tour etwas enttäuscht, wir finden es ist eher eine Verkaufstour. Man wird ziemlich durch die Programmpunkte gescheucht und der Preis der Tour ist dem Gebotenen nicht sehr angemessen. Drehen noch eine kurze Runde durch den Park vorm Hotel und vertreiben uns den Nachmittag im Hotelgarten und beim Tagebuchschreiben. Abends gehen wir wieder in die Matso’s Brewery essen, wir müssen jedoch lange auf einen freien Tisch warten. Wir bestellen uns eine leckere Earth&Ocean Platter (Rock and Reef). Sehr empfehlenswert. 

Do. 19.6.08   Flug nach Perth

Wir können in Ruhe ausschlafen und nehmen noch mal ein kräftiges Frühstück zu uns. Packen unsere restlichen Klamotten, bringen sie zur Rezeption und warten im Garten auf unsere bestellte Taxe. Da wir etwas früh am Flughafen sind, orientieren wir uns erstmal auf diesem internationalen Flughafen. Kein Scherz, das ist wirklich einer – eine Departure-Halle mit ein paar Check-In-Schaltern, mehr nicht. Kurz nach dem Check-In und der Sicherheitskontrolle (Laptop auspacken) setzen wir uns noch gemütlich hin. Quantas fliegt, wie häufig, etwas verspätet. Wir kommen aber gut nach Perth und dort ist das Wetter super. Hopsen in das nächste Taxi und haben einen witzigen Italiener, der seit 52 Jahren in Australien lebt, als sehr unterhaltsamen Fahrer. Wir bestellen ihn auch gleich für unsere morgige Tour zum Flughafen. Im Miss Maud Hotel angekommen, werden wir sofort wieder erkannt und herzlich empfangen. Am Abend essen wir erneut in dem Pub vom allerersten Abend am Beginn unserer Reise. Es ist schön, wenn einem auch nach einigen Wochen noch alles so vertraut ist und wir schlendern gemütlich durch die Fußgängerzonen zum Hotel zurück. So hatten wir einen sehr netten, entspannten letzten Urlaubstag. 

 

Fr. 20.6.08   Rückreise

Schlafen schön aus und genießen ein letztes Mal das üppige „Miss Maud Frühstück“. Packen wieder unsere sieben Sachen zusammen und verstauen sie im Luggage Room. Dann gehen wir noch ca. 2 Stunden bummeln, bevor uns unser pünktlicher, italienischer Taxifahrer zum Flughafen kutschiert. Der Check-In läuft zügig, da wir zeitig dran sind und nur wenige Leute vor uns stehen. Jedoch ist unser Gepäck plötzlich zu schwer, ca. 9 Kilo mehr als beim Hinflug. Huch, wie denn das? So viel können die kleinen Souvenirs doch gar nicht wiegen. Die Tante vom Check-In Schalter geht sich erst mal informieren und nach einer Weile geht dann doch alles problemlos. Glück gehabt, vielleicht weil wir so viele Wochen unterwegs waren.

 

Nach der Passkontrolle gehen wir zum Tax-Refund, wo wir wieder warten müssen. Bekommen aber Einiges zurückerstattet und deshalb lohnt es sich, dafür einen Moment anzustehen. Nach einer erneuten Sicherheitskontrolle wollen wir dann im Duty Free noch Bundaberg-Rum kaufen. Aber das geht nicht, den würden sie uns in London sofort abnehmen. Na, so schnell wollen wir die Flaschen nicht austrinken. Nun ist es nicht mehr lange bis zum Abflug, aber Quantas fliegt wieder einmal nicht pünktlich. Es gibt ein Problem mit dem Check-In-Programm. Also sitzen wir noch ein Weilchen, bevor es nach Singapur geht, und telefonieren mit der Heimat unsere australische Handy-Karte ab.

In Singapur angekommen ist die Wartezeit nun kürzer, wir durchlaufen noch einen Sicherheitscheck – Laptop natürlich wieder auspacken. So geht’s jetzt pünktlich mit Britisch Airways weiter. Noch diese 13 Stunden überstehen und wir sind in London. Kommen in London nun am Terminal 4 an. Es hat sich in der langen Zeit nichts geändert, es gibt immer noch Probleme mit dem Terminal 5, das wir dann mit dem Bus erreichen. Noch eine Sicherheitskontrolle, diesmal den Laptop nicht auspacken, aber dafür müssen wir die Schuhe ausziehen. Immer mal was anderes! Unser Abflug geht Gate B38 und wir müssen mit der Bahn im Untergrund zum anderen Gebäude fahren. Hier braucht man zum Umsteigen schon viel Zeit, man darf nicht zu knapp kalkulieren. Aber alles klappt und unser letzter Flieger ist noch etwas schneller unterwegs als geplant und wir kommen verfrüht in Berlin an. Dafür kommt unser Gepäck nun ziemlich zum Schluss, aber immerhin – es kommt. Wir werden wohlbehalten und froh wieder von unseren Eltern empfangen und damit endet nun diese schöne Reise!

 

Fazit

Wir hoffen, dass Euch, die sich bis zu dieser Textstelle hier durchgekämpft haben, unser Reisebericht gefallen hat und er vielleicht eine kleine Hilfe bei der Planung einer eigenen Reise durch Westaustralien sein kann. Natürlich konnten wir nur unsere persönlichen Eindrücke des Landes wiedergeben. Wir sind jedenfalls vom „Wilden Westen“ und seinen tierischen und menschlichen Bewohnern begeistert und würden die Tour durchaus noch einmal machen. Wir haben Australien bisher als ein sehr sicheres und auch gut organisiertes Reiseland kennen gelernt. Wer weiß, vielleicht heißt es bald wieder „Auf nach Down Under“! 

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Bilder WA Teil 6