Do. 22.5.08   Port Headland

Wir entschließen uns, den bei der Hinfahrt zum Karijini NP eingesparten Tag hier zu verbringen, denn dann haben wir einen zweiten Versuch für den „Staircase of the Moon“. Wir legen einen Waschtag ein und Schuheputzen ist auch mal nötig. Nach dem Wäscheaufhängen schauen wir uns im Town Centre von Port Headland um und stocken unseren Weinvorrat im Liquore Store auf. Besuchen das Info Centre und wollen dann noch schnell einen langen Zug vom Redbank Bridge Lookout sehen, sozusagen die Attraktion der Gegend. Wir zählen insgesamt 112 mit Eisenerz gefüllte Waggons. Von hier kann man auch die Salzberge und die Beladung der Trucks sehen. Der Aussichtsturm hinter dem Info Centre ist nicht mehr zugänglich, dafür ist die hypermoderne „Public Toilet“ ein echter Knüller. Stoppen dann noch am Mining Museums Park bevor wir uns wieder unseren häuslichen Verpflichtungen auf dem Campingplatz widmen. Abends geht’s noch einmal auf den Strand aber durch die Cirrusbewölkung fällt der Mondaufgang dieses Mal noch blasser aus. Aber einen Versuch war es wert.

 

Fr. 23.5.08   Port Headland nach Süden bis Karratha

Erster Halt der heutigen Etappe ist das historische Whim Creek Hotel, wo Petra sich mit dem eingesperrten Nacktaugenkakadu anfreundet und sich kaum von ihm trennen kann. Der ruft immer „Have a scratch“’ und Petra krault und krault ihn. Aber wir müssen ja weiter und erreichen Roebourne, wo wir uns das alte Gefängnis anschauen. Es beherbergt heute das Visitor Centre und das Museum mit Art Shop. In Karratha halten wir am Visitor Centre und erkundigen uns nach einer Tour in den Millstream und Chichester NP. Die Touren gibt es aber nicht mehr und so haben wir morgen wieder etwas mehr Zeit zum verplanen. Machen dann gleich unser Camp in Karratha (42 AUD! Das ist Rekord!) klar. Dann geht’s via Dampier raus zur Burrup Peninsula. Hier wollen wir am Hearson Cove Beach noch den dritten Versuch für den „Staircase of the Moon“ starten. Schauen uns nach einem kurzen Imbiss auf einem Rundweg die interessanten Rock Art Petroglyphen der Aborigines an. Kurz nach Sonnenuntergang kommen wir zum Fahrzeug zurück und scheuchen schon die ersten Kängurus auf. Da uns unsere letzte Autofahrt im Dunkeln samt Wildlife noch unangenehm in Erinnerung ist, lassen wir den erneuten Staircase-Versuch sein. Da relaxen wir lieber beim Barbie und brennen unsere bisherige Bilderflut auf DVD.

Sa. 24.5.08   Karratha bis Point Samson

Zuerst schauen wir uns den Ort Dampier an und machen auch einen Halt am Ortseingang bei der Bronzestatue des Red Dogs, dem wohl bekanntesten Hund Westaustraliens. Dann frönen wir ausgiebig unserem Hobby Geocaching; der sehr nachdenklich stimmende, virtuelle „Massaker-Cache“ auf der Burrup Peninsula steht auf dem Programm. Der nächste einfache Cache gestaltet sich sehr schwierig und der Miaree Pool Cache ist auch nicht so ohne. Erst überlegen wir auf welcher Seite der Straße, dann auf welcher Seite vom Fluss er liegen könnte. Axels Gedächtnis funktioniert in dem Fall gut (Google Earth hilft), aber wir müssen in der Mittagshitze über 700 m hinlaufen und die letzten Meter sind recht kompliziert. Doch die Gegend ist hier am River wirklich sehr schön und wir hören Wellensittiche in den Bäumen zwitschern.

 

Dann Fahren wir von unserem Abstecher zurück nach Karratha und werden durch einen Zug mit 229 Wagons ausgebremmst. Wir sind so mit dem Zählen der Waggons beschäftigt, dass wir gar nicht sagen können, wie lange wir vor der Schranke stehen mussten. Danach fahren wir bis Cossack, halten in dem historischen Ort und nehmen einen kleinen Imbiss ein. Plötzlich haben wir viele, winzige, helle Viecher im Wagen. Sandflies? Das wäre nicht so prickelnd. Jetzt steht wieder Sightseeing auf dem Programm. Wir schauen uns die Historic Site im Ort an, fahren dann zum Reader Head Lookout und gehen über den alten europäischen und japanischen Friedhof. Am späten Nachmittag erreichen wir den Campingplatz in Point Samson. Trinken in Ruhe ein Bierchen, duschen und gehen dann lecker „Fischerman Basket“ essen. Zurück im Camp wird noch schnell Tagebuch geschrieben. Wir wollen nicht zu spät ins Bett, da morgen etwas über 500 km zu fahren sind.

 

 

 

So. 25.5.08   Point Samson zum 80 Mile Beach  (Reef)

Früher Vogel fängt den Wurm, und los geht’s. Haben uns entschieden gleich bis zum 80 Mile Beach durchzufahren, da wir Port Headland schon ausgiebig besichtigt haben. Die Strecke ist zwar deutlich länger, aber trotzdem gut machbar. Ein kurzer Stopp wird in Wickham eingelegt, auch hier steht ein imposanter Radlader. Dann wieder nach Port Headland, wir können noch günstig tanken und einkaufen. Wir fahren weiter bis zum Pardoo Roadhouse, der Sprit ist hier wieder auf Rekordniveau 2,119 AUD (wie beim Nanutarra RH). Aber wir brauchen nicht so viel. Wir steuern unserem Tagesziel dem Campground am 80 Mile Beach entgegen. Die letzten 10 km sind wieder einmal rote Sandpiste, aber wir sind zum Glück die Ersten auf der Piste und die Folgenden müssen unseren Staub schlucken. Kommen kurz nach 16:00 Uhr im Camp an, wir machen eine kurze Begehung des Platzes und spülen uns mit einem kühlen Bier den roten Staub aus der Kehle. Als Abschluss des Tages machen wir einen schönen Spaziergang am superlangen und breiten Sandstrand mit stimmungsvollem Sonnenuntergang.

 

Mo. 26.5.08   80 Mile Beach bis Broome

Starten um ca. 9 Uhr mit 10 km Rüttelpiste in der Staubfahne eines Trailers, den wir aber überholen können. Am Sandfire Roadhouse wird nun etwas günstiger getankt und wir sind wieder „on the road again“ bis zum Stanley Rastplatz, wo wir noch schnell Cachen gehen. Weiter geht’s zur nächsten willkommenen Cacheunterbrechung, der Cache liegt aber ca. 10 km Rüttelpiste abseits der Route. Wir nehmen ihn trotzdem in Angriff, durchfahren das erste Gate und die Strecke sieht sandig aber gut befahrbar aus. Vor uns fährt wieder ein Trailer und wir geben ihm etwas Vorsprung. Holpern nun über einige Speedhumps und die Strecke wird immer sandiger. Kurz vor dem angesteuerten Camp wird es nun sehr weichsandig, und wir hoffen, nicht steckenzubleiben. Augen zu und mit Schwung durch – der Trailer vor uns hatte bestimmt einen 4WD als Zugpferd.

 

In der Mittagshitze sind es nun immer noch 550 m Luftlinie bis zum Versteck, das auch nicht einfach zu finden ist. Die Sucherei und Rückfahrt dauern auch wieder eine Weile aber wir kommen wieder gut am Highway an. Nun geht es zügig nach Broome. Wir schauen uns die Caravanparks am Cable Beach an und werfen einen Blick auf den tollen Strand. Informieren uns noch kurz im Visitor Centre in der City. Wählen den Caravanpark am Town Beach. Es sind nur noch wenige Powersites frei aber wir bekommen einen schönen Platz und können abends im Satay-Hut and Beergarden gleich am Eingang des Caravanparks essen. Später schreiben wir noch Postkarten und Tagebuch und begegnen kurz vor dem Schlafengehen noch 2 „schrägen Vögeln“. Was da so regungslos auf dem Stromkasten sitzt ist keine Vogelattrappe sondern ein Eulenschwalm. Die nachtaktiven Vögel können wir prima beim Insektenfang beobachten und fotografieren.

 

 

 

Di. 27.5.08   Broome Sightseeing

Wir verpassen den Sonnenaufgang und fahren nach dem Frühstück wieder zum Visitor Centre. Hier kann man gut parken und wir erkundigen uns nach einer Sunsetcruise mit einem Pearllugger, einem alten Perlentaucherboot. Die Touren starten aber erst wieder im Juni, da sind wir zu früh dran. Beim gemütlichen Stadtrundgang sehen wir in Chinatown das urige Sun Pictures Freiluftkino mit seinen Liegestühlen, viele Schmuckgallerien mit wunderschönen Perlen in den Auslagen, die Streeters Jetty und das Courthouse. Broome ist ein schöner, relaxter Ort mit vielen Palmen. Dann testen wir uns bei einer kleinen Bierprobe durch ein paar Biersorten der rustikalen Matso’s Micro Brewery. „Monsoon Blonde“ finden wir bei der Hitze am erfrischendsten. Nach der kleinen Stärkung schauen wir gegenüber bei dem Hotel vorbei, dass wir für die Rücktour gebucht haben und fahren dann zum Museum, das aber um 13:00 Uhr schließt. Werfen einen Blick auf die Route zu unserer Autovermietung, da wir ja dort übermorgen den Wagen wechseln wollen und fahren weiter zum Palm Grove Caravan Park Resort am Cable Beach. Können dort in der Rezeption noch günstig im Internet surfen. Abends gehen wir in der der „Divers Tavern“ essen – absolute Klasse, total lecker!

 

 

Mi. 28.5.08   Broome Sightseeing, Cachen und Packen

Beim Frühstücken sehen wir ein Känguru am Rande des Campingplatzes. Später besichtigen wir die verschiedenen Friedhöfe, die durch die unterschiedlichen Kulturkreise recht interessant sind und das Museum, das die Geschichte der Perlenfischerei anschaulich erläutert. Klären dann beim Autovermieter einige Formalitäten für den Wagenwechsel am nächsten Tag und weiter geht’s zum Hafen inklusive eines kurzen Spaziergang am Pier. Wir wollen dann zum Gatheaume Point, aber da die Piste ist nicht asphaltiert ist, machen wir das lieber morgen mit dem Allradcamper. Außerdem müssen wir ja noch die Koffer packen bevor es dunkel wird, also fahren wir zurück zum Camp am Cable Beach. Eine gute Entscheidung, denn das Packen dauert doch länger als erhofft, sodass wir den Sonnenuntergang am Cable Beach in den Wind schreiben.

 

Wir haben das Gefühl der Urlaub endet, dabei beginnt doch das eigentliche Abenteuer erst. Abends gehen wir wieder in die Divers Tavern, denn wir hatten gestern die gut aussehenden Ribs am Nachbartisch erspäht. Also schnell zweimal BBQ-Spareribs bestellt – es kommen Riesenportionen, wir haben mächtig zu knabbern und wir sind dann proppesatt. Die Ribs sind so lecker, dass man sich wirklich im wahrsten Sinne des Wortes die Finger danach leckt. Es geht dann schnell ins Bett, denn morgen wird auch ein langer Tag.

 

 

Do. 29.5.08   Autowechsel und die Fahrt nach Derby

Morgens besucht uns wieder ein Roo und das kleine Joey schaut keck aus dem Beutel. Unsere Zeltnachbarn füttern es mit Möhren, da bleibt es gerne für eine Fotosession sitzen. Auch wir frühstücken und packen zu Ende. Wir fahren noch einmal tanken und dann geht es zur Autovermietung. Der Wagenwechsel sollte eigentlich ganz geruhsam ablaufen, aber es ist doch wieder mal etwas chaotisch, da das Gehöft recht eng ist und wir den Platz schnell räumen müssen. Eine unserer großen Reisetaschen lassen wir in der Garage des Vermieters und hoffen, sie nach 3 Wochen wohlbehalten wieder in Empfang zu nehmen.

 

Wir fahren nun die Piste zum Gatheaume Point und schauen uns Anastasias Pool an. Es ist nun mit dem Allradcamper wieder ein ganz anderes Fahrgefühl und wir sind gespannt, wie wir unseren ganzen Kram in dem viel kleineren Wagen verstauen werden. Starten dann durch nach Derby und machen unterwegs noch einen Cache. Wir steuern zuerst den imposanten Boab Prison Tree an, der früher als Gefängnis diente, und spurten dann zum Visitor Centre. Kommen 5 Minuten vor Feierabend dort an und erkundigen uns nach der Tour zu den Horizontal Waterfalls. Sie findet im Moment nicht statt, da durch den zu geringen Tidenhub die „Wasserfälle“ eigentlich nicht vorhanden sind. So fahren wir zum Caravanpark und bekommen noch einen schönen Stellplatz, der morgens Schatten hat. Gehen noch für ein Barbie einkaufen, lassen uns unser Gegrilltes gemütlich schmecken und fallen nach dem Abwasch doch recht geschafft ins Bett.

 

 

Fr. 30.5.08   Derby, Camper einräumen

Werden morgens von einem Schwarm laut krächzender Little Corellas geweckt. Es war unsere erste Nacht in dem Bushcamper und Petra hat ganz schlecht geschlafen. Der Schlafplatz im Dach ist in der Höhe von der Nasenspitze zur Decke doch sehr knapp und gleicht fast einem Sarg. Ob das die nächsten 3 Wochen gut gehen wird? Muss wohl, denn zusammen unten schlafen ist ausgeschlossen, das wäre nur was für ganz schlanke Heringe. Wir räumen nun den Camper ein und organisieren uns das Innenleben, das dauert fast den halben Tag, aber wir wollen ja nicht andauernd umräumen und bekommen doch recht viel verstaut.

 

Fahren dann noch mal zum Visitor Centre und lassen uns für unsere restliche, geplante Route beraten. Die Road zu den Mitchell Falls ist nur für 4WD mit „high clearence“ geöffnet – da stellt sich nun sofort die Frage „Hat unser Allradcamper die high clearence?“ Keine Ahnung, wir finden ihn recht „hochbeinig“, das sollte hoffentlich gehen. Werden mal schauen, was für Allradfahrzeuge noch so unterwegs sind und Vergleiche anstellen. Wir stocken noch einmal ordentlich unsere Lebensmittel- und Getränkevorräte auf, denn dies ist unsere letzte gute Gelegenheit für die nächste Zeit. Müssen noch ein großes Handtuch kaufen, denn der Autovermieter hat eins zu wenig reingepackt. Wir erledigen noch den Derby Wetland Cache und Fahren zur Derby Jetty. Danach geht es wieder auf den Campingplatz zurück und wir schreiben noch ein paar Karten, nebenbei wollen wir unsere Akkus im Wagen aufladen. Klappt aber nicht – bei der Doppelsteckdose im Camper wird unser Adapterstecker vom Kühlboxstecker blockiert, passt also nicht daneben. Immer wieder neue Überraschungen, können aber am Powersite-Anschluss draußen (2 Steckdosen) unsere Akkus laden. Gehen abends beim Chinesen essen und nehmen dafür einen langen Fußweg in Kauf.

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