Do. 24.4.08   Die Anreise

Es geht los! Wir stehen früh auf und werden zum Flughafen gebracht. Kurz vor 8:00 Uhr steigen wir noch etwas müde und skeptisch in den Flieger. Hoffentlich geht alles gut und wir beten, dass das Gepäck nicht in London Heathrow stecken bleibt. Man konnte bei der Planung nun wirklich nicht ahnen, dass im frisch in Betrieb genommenen Terminal 5 ein dauerhaftes Gepäckchaos herrscht – und genau dieses Terminal ist unser erstes Ziel.

 

Nach 3 Runden London von oben in der Warteschleife, nun pünktliche Landung in London-Heathrow. Wir haben hier 4 Stunden Zeit und nehmen noch einen kleinen Imbiss. Vor dem Einsteigen in den Flieger nach Singapur werden wir namentlich aufgerufen. In Petras Visum stimmt das Geburtsdatum nicht, zum Glück kann der Fehler problemlos nach kurzer Zeit korrigiert werden und wir können die Maschine entern. Nach dem Einsteigen reiht sich der Flieger in die Warteschlange ein, rollt an die Startposition, dann plötzlich zur Seite und wieder zurück. Petra war schon etwas eingenickt und schaut nun ganz verwundert. Techniker fummeln nun am Triebwerk rum, von unserem Fensterplatz können wir das gut beobachten. Allmählich haben wir Sorge den Anschlussflieger in Singapur nach Perth nicht zu erwischen, denn wir haben nur 1 Stunde Zeit zum Umsteigen in Singapur. Endlich kommen wir mit fast 3 Stunden Verspätung los.

Landung in Singapur ca. 2 Stunden verspätet. Wir haben großes Glück, der Anschlussflieger wartet, da ca. 70 Passagiere umsteigen müssen. Wir hechten zum nächsten Flug. Das schafft unser Gepäck bestimmt nicht.

 

Fr. 25.4.08   Ankunft in Perth

 

Wir landen mit etwas Verspätung um ca. 16:00 Uhr (Ortszeit) in Perth. Hier die große Erleichterung – unsere Reisetaschen sind artig mit uns gereist. Auf geht’s mit dem Taxi zum
Miss Maud Swedish Hotel in der Innenstadt.

 

Ach ja, mittlerweile ist Freitag und wir haben ganz vergessen – es ist ANZAC-Day, ein Feiertag in Australien. Drehen noch eine kleine Runde um die Blocks und landen in einem urig dekorierten Pub mit Restaurant. Trinken ein paar Pint Bier und Essen noch eine Kleinigkeit. Haben im Hotel noch eine Stunde WLAN-Internetzugang gebucht, um Kontakt mit der Heimat aufzunehmen. Fallen dann müde ins Bett, schlafen aber nicht so gut.

 

Sa. 26.4.08   Stadtrundgang Perth 

So, jetzt wollen wir doch mal sehen, ob der Reisekatalog auch hält, was er verspricht. Wir staunen über das absolut grandiose Frühstücksbuffet in unserem Hotel. Man bekommt hier alles, was das Herz begehrt – frisch gebackene Brötchen, dunkles Brot, Kuchen über Kuchen, eine große Auswahl an frischem Obst, Pancakes, warmes englisches Frühstück (wie es sich gehört) und Unmengen an Aufschnitt und Käse. Wir sind begeistert, man kann gar nicht alles probieren! Das Frühstück hat sich in Perth herumgesprochen, es kommen auch viele Einheimische hier essen.

 

Wir machen einen ersten Stadtrundgang immer kurz unterbrochen von einigen kleinen notwendigen Besorgungen (Handykarte, notwendiger Adapterstecker für Strom). Wir sehen die Sehenswürdigkeiten Perth Mint, Stirling Gardens mit Courthouses, den Swan Bells Tower, London Court, Town Hall, The Cloister, Barracks Arch und kommen in den Kings Park. Genießen noch die schönen Ausblicke vom War Memorial auf die Skyline von Perth. Der Kings Park ist riesig und wir schauen uns für unseren ersten Geocache hier vor Ort noch den Botanical Garden an. Später am Abend landen wir zum Essen in der Old Swan Brewery. Das vornehme Ambiente und die exklusiven Preise erinnern uns nicht gerade an eine Brauerei und wir sind wieder Mal so gar nicht für weiße Stoffservietten und lange Kellnerschürzen passend gekleidet. So kann man sich täuschen.

Wollen noch schnell unsere Handy-Karte via Internet bestätigen, klappt nicht. Haben auch Probleme mit dem Hotel-WLan, unsere gebuchte Stunde läuft lustig weiter runter, obwohl wir nicht mehr surfen. Axel versucht dann die zu Hause vorbereiteten Wegpunkte in den Handempfänger zu bekommen – nichts klappt, er ist am verzweifeln. Aber zu fortgeschrittener Stunde flutschen wenigstens die Geocache-Koordinaten noch in den Handempfänger, allerdings sind wieder sehr spät im Bett.

 

 

 

 

So. 27.4.08   Perth  Wandern durch den Kings Park und um den Swan River

Das Wetter ist sehr durchwachsen angesagt und abends soll es kräftig regnen. Wir starten trotzdem regenfest angezogen unsere Tour zum Kings Park. Da die kostenfreien Busse sonntags erst ab 10 Uhr fahren, laufen wir die Strecke. Marschieren durch den schönen Kings Park zum DNA-Tower und dann nach South Perth. Dort wollen wir den ersten realen Geocache suchen und treffen die einheimischen Geocacher Lyn Pat and Nathan. Sie sind begeistert, deutsche Touris mit dem selben Hobby zu treffen. Wir wandern dann auf der Südseite des Swan Rivers weiter und kommen nach langem Marsch etwas erschöpft ins Hotel zurück. Das Wetter war mit einigen kurzen Regenunterbrechungen (meistens eher ein Nieseln) noch einigermaßen gut. Können zum Glück bei uns im Hotel essen, denn selbst als Hotelgast muss man hier fast noch reservieren, so beliebt ist es.

 

Tummeln uns noch etwas im Internet, schnell noch die Email gecheckt, die vorbereiteten Cachelogs eingetippt und das Wetter für die nächsten Tage angeschaut – sieht gut aus. Axel findet auch noch eine Lösung für unsere Wegpunkte zur GPS-Unterstützung. Dann kann es ja morgen so richtig losgehen.

 

 
 

Mo. 28.4.08   Übernahme des Campers und nach Fremantle

Ein letztes leckeres Hotelfrühstück und ab geht es mit dem Taxi zur Fahrzeugvermietung. Wir übernehmen das Campmobil und staunen über die hohe Einwegmiete. Der Broome-Zuschlag kommt auch noch drauf. Da haben wir wohl einige Konditionen im Reisekatalog trotz gründlichem Lesen falsch interpretiert, da hilft auch kein Diskutieren vor Ort.

 

Linksverkehr ist nun angesagt und wir fahren aus Perth die relativ gerade und zügige Strecke in den Hafenort Fremantle. Erster Halt ist ein riesiger Supermarkt, wir müssen uns natürlich erst einmal mit allem Notwendigen eindecken. Es ist schwer in dem Laden die Übersicht zu behalten, man muss alles suchen und so dauert der Einkauf länger als man denkt. Dann geht es weiter zum ersten Campground, den wir ohne Probleme finden und auch noch einen Platz erhaschen. Da zur Zeit viele Rentner vor dem im Süden beginnenden Herbst mit ihren Wohnwagen und Campern Richtung Norden flüchten, ist die Reservierung eines Stellplatzes recht ratsam; so der Tipp des Vermieters. Den werden wir beherzigen.

Räumen nun den Wagen etwas provisorisch mit unseren Klamotten und Vorräten ein, denn wir wollen noch Essen gehen und haben einen tollen Italiener in Rockingham (ca. 3 km vom Camp) gefunden. Bevor es dann ins Bettchen geht heißt es „Betten bauen“. Auch da ist man erst immer etwas ungelenk und steht sich selbst im Wege, aber das renkt sich erfahrungsgemäß in den nächsten Tagen ein.

  

Di. 29.4.08   Fahrradtour auf Rottnest Island

Wir stehen früh auf, um die erste Fähre nach Rottnest Island zu kriegen. Parken kostenfrei, laufen ein Stück zum C-Shed am Hafen und kaufen die Fährtickets. Leider hat noch kein Cafe oder Shop mit Essbarem geöffnet. Dafür folgt eine recht raue Überfahrt und das Wetter sieht durch die dunklen Wolken irgendwie bedrohlich aus. Ob das eine gute Idee mit dem Ausflug war?

 

Nach der Ankunft auf der Insel stürzen wir erst ins Visitor Centre und dann in das Cafe. Nach ordentlichem Frühstück geht es frisch gestärkt zum Fahrradverleih. Wir mieten zwei Bikes, denn auf der autofreien Insel fährt nur ein Touri-Bus. Bekommen auch zwei schicke Helme (Helmpflicht!). Mit denen sehen wir wenigstens einigermaßen sportlich aus, denn wir sind beide seit Ewigkeiten nicht mehr Fahrrad gefahren. 

 

Das Wetter ist wider Erwarten sonnig und warm geworden und wir machen eine schöne Fahrradtour. Die Insel ist etwas hügelig, es geht rauf und runter, aber selbst wir ungeübten Lowländer kommen prima damit klar. Lassen den steilen Anstieg zum Leuchtturm aber lieber weg und schaffen es auch nicht bis ganz in den Westen der Insel. Dafür können wir ein paar Geocaches suchen, die schöne Landschaft genießen und mit unseren Fotoapparaten auf Quokka-Jagd gehen. Das sind kleine Kängurus mit starker Ähnlichkeit zu Ratten, daher auch der Name der Insel. Wir fahren gemütlich zum Hafen zurück, geben rechtzeitig die Räder ab und gönnen uns in Ruhe noch ein Bier vor der Fährrückfahrt. Die Inseltour ist für Radler wirklich empfehlenswert.

 

Zurück in Fremantle machen wir zum Sonnenuntergang noch eine kleine Ortsbesichtigung. Der erste Eindruck gefällt uns gut. Im Restaurant Cicerello’s mit dem 22 m langen Aquarium essen wir ganz rustikal fangfrischen Fisch. Fahren dann glücklich in unser Camp und fallen ins Bett.

Mi. 30.4.08   Fremantle

Unser erstes selbstbereitetes Frühstück im Wagen dank Kühlschrank, Herd, Mikrowelle, Toaster und Wasserkocher – alles ist in unserem Campmobil vorhanden. Fahren dann in den Ort, parken wieder etwas außerhalb kostenlos und fahren dann mit dem auch hier kostenfreien Bus ins Zentrum hinein.

Auf unserem Stadtrundgang sehen wir den Victoria Quay mit B-Shed und C-Shed, Roundhouse und Whalers Tunnel, Fremantle Market sowie überall schöne historische Gebäude. Der Ort macht einen sehr gemütlichen, aufgeräumten Eindruck. Im Info-Centre in der Town Hall kaufen wir den Nationalparkpass. Der Pass ist ein Jahr für alle NP in Westaustralien gültig, und da wir auf unserer Reise so einige Nationalparks besuchen wollen rentiert er sich für uns.

Nachmittags starten wir unsere Reise weiter nach Norden und erreichen den geplanten Campingplatz in Burns kurz nach Sonnenuntergang um 18:26 Uhr. Das Office sollte bis 18:30 Uhr offen sein, es ist jedoch keiner zu sehen. Fahren also zurück in den Ortsteil Wannero und suchen im Dunkeln den nächsten Campingplatz. Steigen aus und Petra sieht zum Glück ein unbeleuchtetes Holzschild. Auch hier ist das Office zu, aber wir können per Handy noch jemanden erreichen. Es gibt noch Powersites, jedoch ist unser Camper für die Stellfläche zu groß. Wir bezahlen 5 AUD für die Nutzung der Sanitäranlagen und dürfen auf dem Parkplatz direkt am Eingang nächtigen. Entdecken im Ort ein thailändisches Restaurant mit leckeren Gerichten; Ihr seht, wir lassen uns gerne kulinarisch verwöhnen.

 

 

 

Do. 1.5.08   Yanchep National Park

Wir stehen früh auf und machen uns über Burns auf den Weg zum Yanchep National Park. Angekommen, melden wir uns im Info-Centre für den Ghosthouse-Walk (9,2 km) an und gehen zunächst durch das Koalagehege. So hat man die Chance, die „Kuschel-Bären“ aus der Nähe zu sehen. Dann starten wir unsere Tour mit dem kurzem Wetland Walk. Später, wir sind schon eine ganze Weile recht einsam unterwegs, entdecken wir auf dem Ghosthouse Trail mitten auf dem Weg einen riesigen, frischen „Vogelschiss“, der wird doch wohl nicht… – doch, er gehört zu einem Emu, der in respektvollem Abstand zu uns durchs Unterholz schlendert.

Wir sehen auch einen großen Skink am Wegesrand und hören immer wieder die Kookaburra lachen. In weiter Entfernung können wir sogar einen von ihnen hoch im Baum erspähen. Auf unserem Rückweg sehen wir viele Kängurus und eine große Schar Black Cookatoos. Auch bei dieser Wanderung konnten wir unbeobachtet Cachen.

Melden uns beim Info-Centre wieder ab und fahren zum Campingplatz in Guilderton, auf dem wir nach der Wanderung einen Stellplatz reserviert haben. Wandern macht hungrig (wir naschen selten mal zwischendurch) und so holen wir gleich nach der Ankunft zwei leckere Seafood-Basket im Takeaway direkt vor der Tür des Campingplatzes. Nach dem Abendessen und einer Dusche lassen wir unsere ersten Erlebnisse sacken und planen die nächsten Tage. Der Ausflug in den Nationalpark hat sich wirklich gelohnt.

 

 

Fr. 2.5.08   Guilderton bis Cervantes und Sunset Nambung NP  (Rock)

Allmählich bekommen wir einen Rhythmus in unser Camperleben. Frühstück geht schon seinen gewohnten, flotten Gang und auch das Verstauen aller Utensilien spielt sich ein. Man möchte ja nicht, dass alles beim Fahren durch die Gegend fliegt. Starten am schönen Moore River und fahren bis nach Cervantes. Auf der Fahrt können wir nebenbei unserem Hobby Geocaching frönen und bei einer kleinen Imkerei leckeren Honig einkaufen. Die verschiedenen Honig-Sorten dürfen wir sogar vorher kosten.

 

Wir erreichen rechtzeitig unser vorgebuchtes Camp in Cervantes und fahren gleich weiter zum Sunset in den Nambung NP mit den bizarr geformten Pinnacles (Kalksteinsäulen). Ein Känguru hüpft über die Straße, aber wir können rechtzeitig bremsen, denn durch die Straßenschilder sind wir vorgewarnt. Vor Ort gehen wir zu Fuß über das weiträumige Gelände, denn unser Fahrzeug ist dafür nicht geeignet. Das macht uns aber nichts aus, denn so entdeckt man die schönsten Fotomotive. Beim Rückweg im Dunkeln sehen wir wieder ein Känguru am Straßenrand, das bleibt aber brav sitzen. Die Tiere sind bevorzugt in der Dämmerung unterwegs und durch den Bewuchs am Straßenrand kaum zu entdecken. Man sollte also immer besonders aufmerksam sein, um Unfälle mit Wildtieren zu vermeiden.

 
 
 

Sa. 3.5.08   Sonnenaufgang im Nambung NP und weiter bis Port Denison

Wir stehen sehr früh auf und fahren, umsichtig nach Kängurus Ausschau haltend, nun zum Sonnenaufgang zu den Pinnacles. Bestimmt hat es hier schon beeindruckendere Sonnenaufgänge gegeben und es ist morgens noch ganz schön frisch, aber es ist trotzdem ein tolles Erlebnis. Zwei Pink Galahs (rosa Kakadu), die auf einem hohen Stein sitzen und sehr zutraulich sind, vertreiben uns nebenbei die Zeit. Wir fahren zum Camp zurück, Frühstücken und schaffen gut die Checkout-Time. Einkaufen und Tanken wird schnell erledigt und wir fahren zum Lake Thetis mit den Stromatholithen. Das sind lebende Gebilde aus Cyanobakterien, die über 1000 Jahre alt sein können. Viel Bewegung ist von ihnen allerdings nicht zu erwarten, so lohnt sich der Abstecher nur für wirklich daran interessierte Naturliebhaber.

 

Fahren dann via Jurien Bay nach Green Head. Dort finden wir einen schönen Picknickplatz und sitzen fast auf einem Cache. Den hätten wir fast übersehen, er ist von Lyn Pat and Nathan gelegt worden, die wir in Perth trafen. Kleines Gedenken an die Beiden und weiter geht die Fahrt bis Port Denison zum Campingplatz. Wir richten uns ein, schreiben Tagebuch und machen es uns zum Sonnenuntergang gemütlich. Gehen dann hervorragenden Lobster essen, denn in dieser Gegend wird die Langustenart Western Rock Lobster frisch gefangen und die Preise sind durchaus angemessen.

 

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