Sa. 31.5.08   Derby bis zur Windjana Gorge  (Rock)

Wir brechen früh auf und holen noch Geld, denn auf der Gibb River Road kann unter Umständen nur in bar bezahlt werden. Werfen die letzten Postkarten ein, besorgen noch sprudelndes Mineralwasser, das war gestern ausverkauft. Durch das Einkaufen hätten wir fast das Tanken vergessen, was ab jetzt besonders wichtig wird. Man sollte nun jede Gelegenheit zum Nachtanken nutzen. Petra entdeckt an der Tankstelle noch die „freundlichen Bäume“, zwei ganz unterschiedliche Exemplare, die zusammengewachsen sind und als Sehenswürdigkeit gelten.

 

Auf geht’s nun in das große Abenteuer Kimberleys. Bei Sichtung des Schildes Gibb River Road bekommen wir nun doch etwas Herzklopfen, denn wir sind gespannt, was uns so in den nächsten Wochen erwartet. Erst ist die Strecke noch asphaltiert, dann wird der Asphaltstreifen schmaler und bei Gegenverkehr muss man schon mit zwei Rädern in den Sand. Dann ist es nur noch eine Gravel Road und wir erreichen den Abzweig zur Windjana Gorge. Hier wird die Piste noch schlechter und wir ahnen warum es sehr ratsam ist ein Allradfahrzeug zu fahren. Wir kommen gut um ca. 12:00 Uhr im Camp an. Mit unseren Stühlen und dem Tisch reservieren wir uns eine schöne Stelle unter einem Baum, denn wir wollen noch zum Tunnel Creek NP fahren. Am Parkeingang des Windjana NP registrieren wir uns noch, die Camping Fee sammelt der Ranger kurz nach 16:00 Uhr ein.

 

Fahren zügig zum Tunnel Creek NP, ein 750 m langer, stockfinsterer Felstunnel der durchwatet werden kann. Vor der Tour wechseln wir nun die Klamotten und Schuhe, packen den Rucksack und zur Vorsicht alle Taschenlampen ein. Der Einstieg ins frische Wasser ist nicht gerade einfach, dann wird es allerdings leichter und wir haben eine tolle Tour inklusive kleiner Frischwasserkrokodile, die aber anscheinend keinen Appetit auf uns haben. Sind um 16:20 Uhr wieder im Camp zurück. Wir gönnen uns ein erfrischendes Bier und irgendwann taucht auch der Ranger auf. Wir bezahlen und plaudern kurz mit ihm, danach genießen wir den Sonnenuntergang, der die umliegenden Felsen rot anstrahlt. Heute werden die ersten Konserven geöffnet und das erste Mal auf dem Gaskocher gekocht. Müssen uns richtig beeilen, denn es wird ganz schnell dunkel und die einzigen Lichtquelle ist unsere kleine Campinglampe. Essen schmeckt trotzdem lecker und wir genießen einen tollen Outbackabend.

 

 

 

So. 1.6.08   Windjana Gorge bis zum Imintji Camp  (Rock)

Werden früh von den munteren Corellas geweckt und präparieren uns für den Walk durch die Windjana Gorge. Das Frühstück lassen wir ausfallen, unsere Sandwiches essen wir unterwegs. Am Anfang können wir bei viel Vogelgezwitscher das Nautilusfossil entdecken. Sehen nun auch die ersten großen Freshies (Frischwasserkrokodile) in diesem Urlaub. Wir hören viele Vögel, aber durch deren gute Tarnung entdeckt man nur wenige und ein Fotografieren ist durch die teilweise dichte Vegetation noch schwieriger. Eine große, lautstarke Kolonie von Flying Foxes hängt etwas weiter in den Bäumen ab, sie lassen sich gut beobachten. Wir wandern fast bis ans Ende der Gorge, der Weg wird allerdings immer schmaler und beschwerlicher, die Temperatur steigt, so machen wir um ca. 10:00 Uhr unser Frühstück im Schatten eines schönen Boab Tree. Wir schlagen uns nicht mehr weiter durchs Gelände, sondern treten nun den Rückweg an. Am Bandigan Rock können wir einige schöne Freshies in der Mittagssonne faulenzen sehen, die sich auch nicht durch uns Touris stören lassen.

 

Zurück im Camp freuen wir uns, dass der Camper noch im Schatten steht. Fahren nun zur Ruine der Polizeistation Lillimullara und dann geht’s ab Richtung Imintji. Halten an einigen Lookouts und suchen dabei noch schnell einen Cache. Wir lassen den Abzweig zur Lennard River Gorge links liegen. Die Anfahrt soll recht schwierig sein und mittlerweile ist es schon etwas später aber immer noch sehr heiß zum Wandern. Kommen kurz nach 16:00 Uhr im ersten Wildniscamp an. Wir sind vom Imintji Camp total begeistert, die Toiletten und Duschen sind für die hiesigen Wildnisverhältnisse super und übertreffen unsere Erwartungen bei Weitem. Der Stromanschluss unseres Zeltes liegt allerdings außerhalb fast in der Erde, wir können aber den ganzen Abend im Restaurant unsere vielen Akkus laden. Man teilt uns mit, dass durch die letzten Regenfälle die Mitchell Road noch geschlossen ist und unser nächstes Ziel, das Ungolan Camp, noch nicht erreicht werden kann. Keine gute Nachricht, aber wir bleiben optimistisch und setzen uns gemütlich ans Lagerfeuer bis die Tourgruppe ins Camp kommt.

 

Die Tische sind nun für das Abendessen gedeckt, das übrigens ganz vorzüglich schmeckt. Wir bekommen durch die Gespräche mit, dass drei streunende Rindviecher im Camp unterwegs sein sollen. Als Petra etwas aus unserem Zelt holen will, begegnet sie dort in 4 m Entfernung einem friedlich grasenden Rind. Nach dem Essen schreiben wir noch Tagebuch und laden dabei das Notebook auf. Merken erst spät, dass wir so langsam einfrieren – alle anderen sitzen schon in gemütlicher Runde am warmen Lagerfeuer. Wir stoßen dann auch dazu und tauen bei netten Gesprächen mit den Australiern wieder auf. Es wird wohl eine sehr kalte Nacht.

 

 

Mo. 2.6.08   Bell Gorge  (Rock)

Haben trotz lausiger Kälte prima geschlafen und lassen den Tag ruhig angehen. Auch das Frühstück im Camp schmeckt, wir werden hier so richtig verwöhnt und fahren deutlich später als die Tourgruppe los. Die Anfahrt zur Bell Gorge dauert etwa eine Stunde und wir schalten gleich nach dem Abbiegen von der Gibb River Road das Allradgetriebe dazu. Das ist zwar nicht zwingend notwendig, aber man kann ja nie wissen. Der Weg zur Gorge ist aber einfach zu fahren und die Wanderung dauert ca. eine halbe Stunde. Vorsicht ist allerdings an der Passage am Upper Pool geboten, der Pfad durch das Wasser ist sehr rutschig. Kurz nach unserer Ankunft, wir wollen gerade baden gehen, verlassen die Tourgruppe und die meisten Leute die Gorge. Wir genießen das sehr kühle Bad am Wasserfall und sind in der Mittagshitze alleine in der Bell Gorge.

 

Wir haben aber etwas oberhalb noch ein schönes Schattenplätzchen hinter einem Felsvorsprung gefunden. Als die ersten Leute wieder kommen, gehen auch wir noch mal baden und machen uns dann auf den Rückweg. Auf der Rücktour scheuchen wir ein paar Kühe von der Straße und sind um ca. 16:00 Uhr am Imintji Store zum tanken und einkaufen. Gönnen uns aber noch ein Eis um den schönen Tag abzurunden. Im Camp machen wir uns abendfein und mit einem Bier am Lagerfeuer gemütlich. Beim netten Plauschen am Lagerfeuer laufen nebenbei unsere Ladeaktivitäten im Restaurant. Wieder ein leckeres Essen, Tagebuch schreiben und schnell die Technik zusammenpacken. Sitzen noch eine ganze Weile am Feuer und unterhalten uns, die Nacht scheint heute etwas milder zu werden.

 

 

Di. 3.6.08   Fahrt zur Manning Gorge  (Rock)

Durch die Tourgruppen ist Unruhe im Camp und wir stehen etwas früher auf. Die Road zu den Mitchell Falls und zum Ungolan Camp ist nun zu unserem Glück offen, wird aber noch durch den Grader bearbeitet. So lassen wir uns beim Frühstück Zeit und fahren als Letzte ab. Wir stoppen beim Abzweig zur Adcock Gorge, sie sollte laut Reiseführer nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein – nun steht aber „Day use“ dran, die Straße ist offen und auch beim Lagerfeuerplausch erfuhren wir, dass man hin kann. Die 5 km Anfahrt ist an ein paar Stellen sehr rau, aber wir kommen gut durchgerüttelt an. Es ist ein netter kurzer Walk zum Pool mit Wasserfall.

 

Als nächstes schauen wir uns die Galvans Gorge an. Ein leichter Walk (800 m Einweg) durch eine schöne, aber zur Zeit verbrannte Flusslandschaft, am Ende befindet sich ein kleiner idyllischer Wasserfall. Weiter geht’s zum Mount Barnett Roadhouse, wir tanken und holen uns das Permit für die Manning Gorge (Camping inkl.). Die 7 km Anfahrt zur Schlucht ist relativ gut. Wir beziehen unser Camp und schauen, wo die Wanderung für morgen losgehen soll. Am Anfang muss man durch den kühlen Fluss schwimmen, das erscheint uns für den nächsten Morgen zu kalt, oder man muss an anderer Stelle durchs Wasser waten und steckt bis mindestens zu den Oberschenkeln im Wasser. Dabei eiert man aber noch über rutschige Steine und durch viel Gestrüpp. Na, das ist uns alles zu aufwendig und wir entscheiden uns, am nächsten Morgen gleich loszufahren. Nehmen aber noch ein erholsames Bad im River und erfrischen uns unter der kalten Dusche. Dann holen wir uns schnell Wasser zum Geschirrspülen bevor der Generator ausgestellt wird und wir kochen tatsächlich noch im Hellen. Beim Essen dämmert es dann schon und der Abwasch findet im Dunkeln beim Schein unserer Stirnlampen statt. Wir machen uns noch einen gemütlichen Abend und betrachten den wunderschönen Sternenhimmel bis zum Schlafengehen.

 

 

 

Mi. 4.6.08   Manning Gorge bis Drysdale River Homestead

Und wieder stehen wir früh auf, denn im Camp ist um uns herum schon Hochbetrieb. Wir Frühstücken am Roadhouse, die für Australien typischen Pies, eine Sausage Roll und dazu Kaffee. Dann nehmen wir die ca. 180 km Rüttelpiste in Angriff. Wir lassen die Barnett Gorge links liegen, da die Angaben über die Anfahrt in die Schlucht in den Reiseführern sehr variieren zwischen 3 km guter Piste oder 5 km rauer Piste für eine nicht so spektakuläre Gorge. Da erscheint sie uns nun doch nicht so wichtig.

 

Am Start der Kalamburu Road legen wir einen kurzen Trinkstopp ein und strecken unsere Glieder, dann geht’s auf die letzten 60 km. Die Strecke ist, bis auf eine eingebrochene Stelle mit Wasserdurchfahrt, sehr gut präpariert. So kommen wir kurz nach 11 Uhr im Drysdale River Homestead an. Wir tanken, Diesel hat mit 2,295 AUD Rekordniveau, und wir bekommen auch noch eine von 10 Powersites. Dann schauen wir uns etwas um und machen es uns bei einem kleinen Mittagsimbiss und Tagebuchschreiben im Schatten bequem. Petra füttert Peewees und Magpies zum fotografieren an. Im Restaurant bekommen wir zu 18:30 Uhr einen Tisch und wir überbrücken die Zeit am Lagerfeuer. Wir gönnen uns zarte Lammkeule in einer Rotweinhonigsoße und dann als Nachtisch noch einen Mudcake (feuchter Schokokuchen) with icecream. Total lecker und schön reichhaltig. Unterhalten uns noch längere Zeit nett mit einigen Aussies und Kiwis und können uns kaum vom Lagerfeuer trennen.

 

Do. 5.6.08   Mitchell Road zum Ungolan Camp

Wir stehen kurz nach Sonnenaufgang auf und nehmen ein kleines Frühstück und Kaffee im Restaurant ein. Kurz nach dem Losfahren kommen wir am Abzweig zum Miners Pool vorbei, den können wir vielleicht auf dem Rückweg machen. Wir wollen zügig zum Ungolan Camp kommen und fahren die 100 km auf der Kalamburu Road bis zum Abzweig Mitchell Road ohne Probleme. Dann locken wir unsere Räder und werfen das Allradgetriebe an. Die restliche Kalamburu Road ist noch geschlossen, zwei Aussies wollen da lang und versuchen mit einem Satellitentelefon Infos zu bekommen. Von denen erfahren wir, dass die Mitchell Road offen und im guten Zustand ist, für uns eine sehr gute Nachricht. Die Touris im Camper vor uns sind schlechter dran. Sie sind morgens in Drysdale River falsch abgebogen, wollen eigentlich nach El Questro und sind nun 100 km Wellblechpiste falsch gefahren. Sie tun uns von Herzen leid, denn sie müssen wieder umkehren und sind 4 Stunden umsonst durchgerüttelt worden.

 

Wir biegen auf die Mitchell Road und fahren zum King Edward River, dass ist unsere erste, wirklich ernst zu nehmende Wasserquerung. Axel begutachtet die Querung und schaltet das „Low Gear“ hinzu, trotzdem stecken wir nach ein paar sehr holprigen Metern im Fluss fest. Es geht weder vor noch zurück und auf Petras Seite läuft langsam das Wasser ins Auto. Während Axel sich die Wassersandalen anzieht, krabbelt Petra nach hinten, den Schleppgurt zu suchen. Der Aussie hinter uns ruft uns zu „Wo ist das Problem? Du hast doch Allrad, benutze das Low Gear“. Plötzlich fällt Axel auf, dass der Hebel von „Low Gear“ durch das Holpern in „neutral“ gerutscht ist. Den Hebel wieder richtig eingerastet, es gibt einen Ruck und plötzlich hoppelt der Wagen ganz easy durch das Flussbett. Die restliche Strecke ins Camp ist absolut unproblematisch, sie ist bestens präpariert, die Aussies haben sie gerade gegradet. Wir kommen recht früh im Ungolan Camp an und werden sehr herzlich empfangen. Das Personal hat gerade den Lunch beendet, man zeigt uns das Camp, unser Zelt und die idyllische Wasserstelle zum Baden. Bringen sofort unsere Klamotten ins Zelt und gehen im Waterhole schwimmen. Dann gönnen wir uns einen kleinen Imbiss und huschen noch schnell unter die Dusche bevor die Tourgruppen kommen. Wir können auch gleich noch einen Taxiflug für den nächsten Tag buchen.

 

Schreiben Tagebuch bevor wir es uns am Lagerfeuer gemütlich machen. Die Tourgruppen trudeln ein und die Vorspeise wird noch am Lagerfeuer gereicht. Es gibt wieder ein tolles Abendessen und wir fühlen uns so richtig wohl, denn wir gehören als Einzelreisende schon fast zu einer Gruppe dazu, da wir sie schon im vorherigen Camp trafen. Es sind alles reisefreudige, sehr rüstige Rentner, die ihr Heimatland bereisen aber auch sehr interessiert an uns Touris aus Deutschland sind. So sind wir wieder eine sehr gesprächige Runde am Lagerfeuer und können uns auch mal auf deutsch unterhalten, denn es sind auch drei deutsche Studenten zur Unterstützung im Camp angestellt. Wir kommen dadurch recht spät ins Bett.

 

 

 

Fr. 6.6.08   Mitchell Falls  (Rock)

Wir können in Ruhe frühstücken, die erste Tourgruppe muss ganz früh los. Die zweite Gruppe startet kurz vor uns zu den Wasserfällen. Wir fahren zunächst zum Camp an den Mitchell Falls, dort müssen wir noch unseren Taxi-Heliflight für die Rücktour bezahlen. Wir werden mit Rucksack gewogen und bekommen die Sicherheitsanweisungen. Dann starten wir unsere Wanderung und holen die zweite Gruppe bei den Little Merten Falls mit den ersten Rock Arts ein. Brownie, ein kimberleyweit bekannter Guide (er hat auch die Mitchell Road planiert) erklärt die vielen Zeichnungen der Aborigines und wir bekommen so auch noch etwas mit. Man kann hier hinter dem fallenden Wasser entlanggehen und den schönen Ausblick genießen. Lassen der Gruppe einen kleinen Vorsprung und sind auf der landschaftlich schönen Wanderung und an den Big Merten Falls fast alleine.

 

Oben an den Mitchell Falls kommt eine recht komplizierte Flussquerung, dort holen wir die Gruppe ein. Wir ziehen uns die Schuhe aus und hängen uns an die Letzten der Tourgruppe an. Hand in Hand geht es nun im Krebsschritt vorsichtig seitwärts über rutschige Steine durchs Wasser, während die Strömung uns um die Waden sprudelt. Nach der Querung gehen alle schwimmen, man kann hier prima baden und sich erfrischen. Dann laufen wir am Helistartplatz vorbei und suchen den besten Fotopunkt. Von hier haben wir einen traumhaften Blick auf die Kaskaden der Wasserfälle, die sich rauschend in die Tiefe stürzen. Wir genießen die Aussicht und haben noch genügend Zeit bis zu unserem Taxiflug. Nach dem Senkrechtstart dreht der Heli noch ein paar Runden über den Mitchell Falls, so kann man diese auch gut von oben sehen und der Flug wird nicht zu kurz. Nach wenigen Minuten haben wir dann wieder festen Boden unter den Füßen und wir kommen noch vor der Tourgruppe ins Camp. Schnell noch eine Runde im Waterhole baden und flott unter die Dusche. Sitzen früh am Lagerfeuer und können uns mit den deutschen Backpackern unterhalten. Wir genießen das gute Essen und den schönen Abend bei vielen Unterhaltungen am Lagerfeuer. Es wird trotz ein paar Tröpfchen Regen wieder sehr spät und wir sind wie immer fast die Letzten.

 

 

 

Sa. 7.6.08   Mitchell Falls bis Ellenbrae

Sind heute mit dem Frühstücken vor der Tourgruppe dran und kommen auch kurz vor Ihnen los. Beim Verabschieden vom Personal erfahren wir, dass es im Gegensatz zu hier in den Bungles stark geregnet hat und die Gegend abgesoffen und unpassierbar ist. Wir haben noch ein paar Tage Zeit bis wir die Strecke fahren wollen, vielleicht haben wir ja ein zweites Mal Glück und kommen dann durch. Die Fahrt zurück zur Gibb River Road ist durch die planierte Piste einfach und die Flussquerung ist diesmal auch kein Problem. Treffen nach der Durchfahrt ein australisches Paar, das uns sogar fotografiert hat. Wir tauschen die E-Mail-Adressen und erfahren, dass unser Steckenbleiben auf der Hintour wohl DAS Kimberley-Gesprächsthema war. Die Beiden erzählen uns die Story und wir schütten uns alle vor Lachen aus, als wir erzählen, dass wir die „stecken gebliebenen Trottel“ waren – so schnell wird man hier zur Berühmtheit.

 

Kurz vor Drysdale wird die Strecke immer matschiger, hier kam in der letzten Nacht deutlich mehr Regen runter. Schauen uns den Abstecher nach Miners Pool an – kannste glatt vergessen, so viel Abenteuer muss nicht sein. Machen in Drysdale einen Tankstopp, springen über orangene Pfützen und teilen uns einen riesigen, leckeren Kimberley-Burger. Beim Plausch mit dem Tankwart erfährt Axel, dass hier 20-25 l/qm Regen runtergekommen sind. Dann eiern wir die aufgewühlte, schlammige und rutschige Piste mit zugeschaltetem Allradgetriebe bis nach Ellenbrae. Das Auto sieht jetzt von oben bis unten schön eingesaut aus. Haben hier ein einfaches aber uriges Farmcamp in der Wildnis und kochen uns unsere Essensnotreserve. Die „sanitären Anlagen“ sind durch einen Zaun gegen Rinder gesichert. Wir machen dort den Abwasch und setzen uns an den warmen Ofen für das warme Wasser, werfen noch 2-3 Holzscheite ins Feuer und es wird bei einem Gläschen Wein so richtig gemütlich. Der Himmel klart wieder auf und wir können die Sterne glasklar sehen. Wir sind auch hier die einsamen Letzten, alle anderen Bewohner der 5-6 Campmobile schlafen schon längst.

 

So. 8.6.08   Ellenbrae nach El Questro

Frühstück beim Homestead, holen uns dort zwei Kaffee und dann geht es mit Schwung auf die jetzt harte Piste nach El Questro. Auch die etwas längere Flussdurchfahrt durch den Pentecoast River mit seinem schönen Panorama kann uns nicht mehr aufhalten. In El Questro bekommen wir die letzte private Campsite am Fluss zugeteilt. Die liegt 8,2 km vom Township entfernt und man genießt neben einer kleinen Flussquerung auch eine recht holprige Anfahrt. Dort angekommen, scheucht Petra gleich ein Känguru auf und besichtigt das Ufer des Flusses, an dem unser Stellplatz liegt. Kommen die Krokodile hier etwa abends hoch? Hier vielleicht nicht, aber ein Stückchen weiter wäre das gut möglich. Es liegt auch genug Holz herum um abends ein schönes Lagerfeuer zu machen. Markieren uns mit zwei Holzscheiten unseren Stellplatz, damit wir im Dunkeln gleich eine gerade Stelle für unseren Wagen finden, denn Beleuchtung, Strom und ein Dunny gibt es hier natürlich nicht.

 

Starten dann zum Cache, der soll wohl sehr schwierig sein. Stoppen erst einmal am Warnschild „Vorsicht Krokodile – Baden verboten“, um dann die Anfahrt durch das sehr holprige, kurvenreiche Flussbett in Angriff zu nehmen. Mittlerweile bereitet uns der Nervenkitzel irgendwie Vergnügen. Wer im Falle eines Falles zu den Krokodilen ins Wasser steigt, müsste aber vermutlich ausgelost werden. Dann geht es den steilen Berg zum Lookout hoch und wir werden zum Glück durch den Gegenverkehr in unserem Elan ausgebremst. Finden einen „Parkplatz“ mit Wendemöglichkeit. Das letzte Stück der Allradpiste sieht sehr anstrengend aus, da sehr steil und mit spitzen Steinen gespickt. Wir sind froh, die letzten 250 m zum Cache zu laufen, denn hier oben wäre ein Reifenwechsel bestimmt nicht sehr lustig. Es ist auch kein Problem den Cache zu finden und so können wir uns, bei einer tollen Aussicht vom Branko Lookout auf die weite Landschaft, ins Logbuch eintragen. Wir fahren fröhlich die schwere Piste zurück und hoppeln wieder durch das Flussbett. Fahren zum Township und tauschen unsere „Private Site“ gegen einen ganz normalen Stellplatz auf dem Campingplatz. Das ist besser so, denn wir haben abends einen Tisch im Steakhouse reserviert und müssen dann nicht die 8,2 km im Stockdunkeln hinundher fahren, auch wenn uns nun unser romantisches Lagerfeuer entgeht. Treffen hier auch unsere Tourgruppe mit „großem Hallo“ wieder. Essen leckeres Kängurusteak in einer Schokoladensoße und verbringen den Abend noch gemütlich vorm Camper.

 

 

 

Mo. 9.6.08   El Questro nach Wyndham

Wir machen uns auf den Weg zur Moonshine Gorge und schauen uns auf diesem Track Jackeroos Waterhole an. Da die Strecke aber immer unwegsamer wird, und wir vermutlich zu viel Zeit verlieren, brechen wir die Tour ab, fahren zum Township zurück und weiter nach Zebedee Springs. Es ist ein kurzer Spaziergang durch schönes Wetland mit Palmen, aber leider ist die Thermalquelle mit badenden Touris vollgestopft. Das finden wir nicht so romantisch, deshalb fahren wir weiter zur Emma Gorge. Wir nehmen die Schwimmsachen mit und auf dem Hinweg werden wir wieder durch „unsere“ Tourgruppe begrüßt, die werden uns später wohl richtig vermissen. Der Walk ist bei der Hitze doch recht anstrengend und so freuen wir uns auf das kühle Bad im Pool der Schlucht. Das Wasser ist schneidend kalt, aber auf der rechten Seite ist eine warme Quelle.

 

Wir machen uns gut erfrischt auf den Rückweg, sind aber bei Ankunft am Wagen schon wieder durchgeschwitzt. Den Lunch im Restaurant lassen wir ausfallen, es gibt keine Kleinigkeiten sondern nur recht teure Gerichte. Fahren also weiter und nutzen die Zeit für den Tier Gorge Circuit 4WD-Track. Dann geht’s aber zügig in Richtung Wyndham und wir legen einen kurzen Halt bei The Grotto ein. Dort stehen eine Menge der witzigen Wicked-Camper und unten in der Gorge juchzen die Badenden. Wir sparen uns diesen Abstieg in die Schlucht, vielleicht dann auf dem Rückweg. Fahren weiter nach Wyndham bis zum Visitor Centre, eine Tankstelle mit Shop. Biegen gleich die nächste Straße zum Campingplatz ein und nehmen einen Stellplatz. Jetzt noch schnell was zum Grillen einkaufen, damit wir den Sonnenuntergang sehen können. Erleben einen schönen Sunset beim Five Rivers Lookout.

 

Di. 10.6.08   Wyndham nach Kununurra

Bei der Stadtbesichtigung von Wyndham fahren wir zuerst in den Hafenbezirk. Die Krokodilfarm ist noch zu, aber das Museum öffnet gerade, doch das sparen wir uns. Machen einen kurzen Rundgang an der Boatramp und weiter geht’s zum Pioneer Cemetery. Wir fahren noch mal zum Caravanpark zurück, denn wir haben vergessen dort den angeblich ältesten Boab der Kimberleys zu fotografieren. Er ist wirklich imposant. Dann geht es zum interessanten Aborigine Memorial und noch mal hoch zum Five Rivers Lookout. Letzte Station ist ein kurzer Fotostopp am großen Betonkrokodil und dann fahren wir zum Marlgu Billabong. Hier ist es sehr idyllisch und wir sitzen eine ganze Weile im Unterstand und beobachten die unterschiedlichsten Wasservögel. Es herrscht ein reges Treiben, aber Krokodile sind nicht in Sicht.

 

Auf dem Weg nach Kununurra haben wir noch Zeit. Da es sehr heiß ist, wollen wir noch bei The Grotto baden gehen. Nach dem steilen Abstieg müssen wir jedoch feststellen, dass das Wasserloch zur Zeit ein nicht sehr sauberes, stehendes Gewässer ohne Wasserfall ist und deshalb überhaupt nicht zum Baden einlädt. Fahren nun Kununurra entgegen und halten beim Visitor Centre. Es interessiert uns brennend, ob mittlerweile die Road in die Bungle Bungles offen ist. Erfahren, dass sie morgen Mittag geöffnet wird – super! Wir schauen uns nun nach einem Stellplatz um. Im Town Caravan Park ist nur noch eine winzige Campsite in der Einfahrt frei, das ist nichts für uns. Kaufen nun erst bei Coles zum Grillen ein und fahren zum Hidden Valley Caravan Park. Auch hier ist es recht voll und wir bekommen eine enge, nicht so schöne Site zugewiesen. Glücklicherweise ist unser Stromkabel zu kurz und wir können nun doch auf einen schönen Stellplatz wechseln. Auch dieser Tag endet gemütlich beim Grillen, Tagebuch schreiben und Fotos überspielen.

 

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