Mi. 14.5.08   Coral Bay nach Exmouth

Starten morgens frohgelaunt und vergessen beinahe, unsere bestellte Foto-CD von der Manta-Tour abzuholen. Es geht gleich in Richtung Exmouth und wir stoppen erst bei der riesigen roten Garnele, um die Weiterfahrt zu planen. Die Entscheidung fällt für den Weg nach Exmouth und wir sehen, dass die Shothole Canyon Road geschlossen ist. Begutachten beide Caravanparks und entscheiden uns, gleich 3 Nächte zu bleiben. Fahren an die Nordspitze der Cape Range Peninsula noch etwas Cachen und sehen den Bundegi Beach, das Schiffswrack der SS Mildura und das Vlamingh Head Lighthouse. Fahren wieder zurück und buchen im Visitor Centre eine Walhai-Tour, die uns von einem Touristen auf der Manta-Tour wärmstens empfohlen wurde. Für die Charles Knife Canyon Tour zum Sonnenuntergang ist es mittlerweile zu spät, so kaufen wir noch etwas ein und verbringen den restlichen Nachmittag gemütlich im Camp. Machen abends im Dunkeln einen kleinen Spaziergang, um beim Chinesen essen zu gehen. Bevor wir schlafen gehen schauen wir uns noch die CD von der Manta-Tour an.

 
 

Do. 15.5.08   Badjirrajirra Walk im Hochplateau des Charles Knife Canyon  (Rock)

Ohne Frühstück geht es nun flott los, denn Petra hat gestern Abend noch Sandwiches gemacht. Fahren kurz nach Sonnenaufgang zur Charles Knife Road, sind fast alleine und genießen die morgendlichen Ausblicke in die Canyons. Wollen zum Thomas Carter Lookout fahren, die Piste erscheint uns aber für unser großes Fahrzeug zu schlecht. Nach einem recht waghalsigen Wendemanöver auf der sehr holprigen Piste parken wir am Picknickplatz und präparieren uns für die Wanderung. Müssen nun noch etwas mehr als einen Kilometer zum Start des Badjirrajirra Circuit Walks am Thomas Carter Lookout laufen. Es handelt sich dabei um einen 8 km langen Rundwanderweg über ein schattenloses Hochplateau zum Shothole Canyon.

 

Um etwa 10 Uhr legen wir unsere Frühstücksrast ein. Am Wendepunkt der nicht ganz so abwechslungsreichen Wanderung haben wir tolle Blicke in den Shothole Canyon. Um ca. 12 Uhr ist die Runde beendet und ein netter Aussie fährt uns vom Lookout fast bis zu unserem Parkplatz. Zurück in Exmouth kaufen wir noch was zum Grillen ein und genießen bei einem kleinen Imbiss im Schatten auf dem Campground den schönen Nachmittag. Unterhalten werden wir von einigen Täubchen und neugierigen Nacktaugenkakadus. Axel grillt mit dem automatischen BBQ und Petra deckt den Tisch am Camper. Wir lassen es uns bei australischem Wein und gegrilltem Lamm schmecken und so endet wieder ein schöner Tag.

 

 

 

Fr. 16.5.08   Cape Range National Park – Die Westküste  (Rock)

Beginnen den Tag ganz informativ am Jurabi Info Centre, denn die Strände des Costal Parks sind die wichtigsten Brutstätten der Meeresschildkröten. Es ist aber derzeit nicht die Saison der Eiablage oder des Schlüpfens. Es geht nun weiter die Westküste runter. An der Tantabiddi Well Boatramp können wir Eidechsen und Ospreys (Fischadler) beobachten. Wir machen auch an der Vogelwarte in der Mangrove Bay halt, nehmen mittags einen kleinen Imbiss am Visitor Centre des NP ein und beginnen am Nachmittag den Yardie Creek Walk. Gehen diesen aber nicht bis ganz ans Ende, um den Mandu Gorge Walk noch zum Sonnenuntergang zu schaffen. Dort können wir einige Adler schnell entdecken, aber ansonsten müssen wir das Wildlife schon mächtig suchen, die Rock Wallabys sind sehr weit weg und im Gestein gut getarnt.

 

Später in der Dämmerung am Parkplatz springen mehrere Euros (kleine Wallabys) munter um uns herum und sind gut zu fotografieren. Wir finden das erst noch sehr schön, aber leider wird durch die Abendaktivität der Tiere die Rückfahrt zu Tortur. Nicht umsonst wird vor Autofahrten in der Dunkelheit ausdrücklich gewarnt! Die Kängurus sitzen massenhaft einzeln oder in Gruppen am Straßenrand und auch mitten auf der Straße. Müssen im Dunkeln höllisch aufpassen, zweimal springen sie uns direkt vors Auto. Wir brauchen für die Rücktour insgesamt 1 ½ Stunden, denn wir können manchmal kaum 50 km/h fahren und müssen oft sogar komplett stoppen und das Licht ausmachen, damit sich die Tiere von der Straße begeben. Kommen spät aber glücklicherweise ohne Zwischenfall im Camp an. Wir grillen wieder und essen beim BBQ – Känguru! Noch schnell duschen und ab ins Bett, morgen ist früh aufstehen angesagt, denn es geht auf die Walhai-Tour. Hier im Ningaloo Reef ist von März bis Juli die beste Möglichkeit Walhaie hautnah zu beobachten.

 

Sa. 17.5.08   Walhai–Tour  (Reef)

Stehen um 6 Uhr auf und werden um 7.30 Uhr mit dem Bus von des Veranstalters Ningaloo Blue abgeholt. An der Tantabiddi Boat Ramp werden wir eingebootet, dann bekommen wir von der sehr netten und witzigen Crew unsere Ausrüstung und die notwendigen Instruktionen bei Sichtung eines Walhais. Wir schnorcheln zunächst im inneren Riff zur Probe. Es ist wieder recht windig und wellig und nach einem kleinen Frühstück an Bord geht die Fahrt nun zum äußeren Riff. Oben kreisen die Spotterplanes, die aber bisher noch keinen Walhai aufspüren konnten. Am Vortag wurde kein einziges Tier gesichtet und das gleiche Schicksal scheint uns auch zu blühen. Die ganztägigen Walhaitouren sind sehr teuer. Gibt es keinen Erfolg, zahlen einige Veranstalter die Hälfte des Preises zurück oder bieten die Möglichkeit, die Tour am nächsten Tag zu wiederholen. Doch meistens sind am nächsten Tag keine Plätze frei oder man selbst muss weiterreisen. Es heißt also weiter warten und wir gehen im Außenriff schnorcheln, denn auch hier gibt es viel Interessantes zu entdecken.

 

Dann gibt es einen leckeren Lunch und die Spannung steigt und steigt. Da kommt die erlösende Meldung vom Spotterflugzeug – Walhai in Sicht! Ein allgemeiner Jubelschrei und gleich düst unser Kapitän los! Selbst die Crew ist total aufgekratzt, nach dem erfolglosen gestrigen Tag. Unser Schiff wird in die Route des Walhais gesteuert, aber noch ist Warten angesagt, denn der Kapitän muss ein paar Mal den Kurs korrigieren. Dann geht wieder alles blitzschnell: die erste Gruppe ins Wasser vor den Walhai und wir in der zweiten Gruppe dann flott hinterher. Der Tauchguide denkt, der Walhai kommt rechts und zeigt schnell nach links, wir schauen durch sprudelnde Luftblassen ins Wasser – da ist der Walhai plötzlich direkt dicht vor uns! Wir müssen schnell zur Seite schwimmen um den notwendigen Abstand zu halten und dann flott mit ihm schnorcheln. Können das ca. 6 Meter lange elegante Tier trotz unruhiger See prima sehen, eine tolle Erfahrung!

 

Der größte Walhai an diesem Tag ist ca. 8,5 m lang. Insgesamt konnten wir drei verschiedene Walhaie, es handelte sich um junge männliche Tiere, beobachten und hatten fünf Mal die Gelegenheit sie hautnah zu erleben. Am Ende der Tour sind wir alle etwas erschöpft aber total happy. Es gibt Champus und ein Gruppenbild in alle Fotoapparate, dann geht es wieder an Land. Zurück im Camp trinken wir noch in Ruhe ein Bierchen und lassen das Erlebte sacken. Unser Fazit: Wer etwas Schnorchelerfahrung und keine Angst vor großen Tieren hat sollte unbedingt die Möglichkeit nutzen, die größten Fische der Erde zu beobachten! Es ist für uns ein unvergessliches Erlebnis bis heute!

So. 18.5.08   Exmouth nach Tom Price  „der lange Ritt“

Haben den Wecker auf 6 Uhr stehen lassen, denn wir wollen recht früh los, um die heutige lange Etappe (ca. 630 km) bequem zu schaffen. Müssen aber noch die DVD von der Walhaitour abholen und so haben wir genügend Zeit um zu tanken und einzukaufen. Kurz nach 9 Uhr fahren wir los. Verpassen das Potshot Memorial und fahren an der Bullara Station vorbei. Treffen dann auf den Coastal Highway und können am Barradale Rastplatz einen Cache heben. Es sind noch ein paar Kilometer bis zum Nanutarra Roadhouse. Hier ist der Diesel sauteuer (2,11 AUD), aber Diesel ist in Westaustralien allgemein teurer als Unleaded und Super.

Wir fahren nun ins Inland Richtung Karijini Nationalpark zum 24h Rastplatz House Creek Bridge. Hier machen wir eine kleine Pause und gehen auf die Fotojagd, denn es zwitschern viele Wellensittiche und Zebrafinken in den Bäumen. Machen später einen kurzen Halt am Beasley River Rastplatz und dann erst wieder einen Fotostop beim imposanten Riesenradlader am Ortseingang von Paraburdoo. Fahren nun bei immer flacher stehender Sonne die letzten 80 km bis Tom Price und gleich zum Caravanpark, um eine Powersite klarzumachen. In der Dämmerung geht es zum Essen. Beim Umschauen nach einem Lokal fahren wir in einer Nebenstraße das erste Mal ganz kurz rechtslastig – hoffentlich ein heilsamer Schreck bis zum Ende der Reise. Gehen in der Windawarrie Logde essen, die wie eine bessere Kantine wirkt. Es scheint die ehemalige Minenkantine zu sein, denn es kommen viele Arbeiter in Overalls. Es gibt ein „All you can eat-Buffet“ (warm und kalt) für 25 AUD pro Person. Zurück im Camp merken wir, dass es nun empfindlich kalt ist. Schreiben noch schnell Tagebuch und sehen zu, alle technischen Geräte jetzt aufzuladen, denn die nächsten Camps haben keinen Strom. Haben diesen Tag trotz der langen Fahrerei ohne Stress überstanden und dabei einen geplanten Urlaubstag eingespart. Wir gehen früh schlafen – es ist die erste richtig kalte Outback-Nacht.

 

Mo. 19.5.08   Fahrt in den Karijini National Park  (Rock)

Auch der Morgen ist noch sehr kalt und wir fahren ins Town Centre, müssen noch fürs morgige Grillen einkaufen. Danach geht es zum Visitor Centre, in dem wir uns über die nächsten Camps informieren. Tanken noch ganz billig für 1,65 AUD und starten zum Karijini NP. Kurz nach dem Abzweig in den Nationalpark beginnt die rote holprige Wellblechpiste, die aber auch mit unserem Fahrzeug problemlos befahrbar ist. Die Piste mit dem roten Sand wird für die nächsten 2 Tage unser ständiger Begleiter sein. Es rüttelt alles durch und das ganze Auto staubt innen wie außen ein. Am Eingang zum NP befindet sich nur eine Donation Box, also müssen die Infos vom Visitor Centre in Tom Price zur Orientierung reichen. Erstes Ziel ist auch gleich der Savannah Campground. Kommen zur Rezeption, dort befindet sich das Restaurant und alles sieht ganz prima aus. Begutachten dann die Campsite – Toiletten, Duschen und Trinkwasser sind vorhanden, jedoch nur in geringer Anzahl.

 

Rütteln und schütteln uns dann weiter zur Weano Gorge. Hier treffen vier Gorges aufeinander, wir gehen zu den beiden Lookouts und schauen uns die Schluchten von oben an. Versuchen dann zwei Trails in die Gorges zu gehen, werden aber früh ausgebremst, da die Schluchten doch viel Wasser führen und wir nicht durchs Wasser waten wollen. Kehren daher recht früh ins Camp zurück und gehen noch zu den Joffre Falls. Kommen hier nur mit viel Klettern ganz nach unten in die Gorge und so entschließen wir uns zum Rückweg. Nach dem Duschen steuern wir das Restaurant an. Wir ordern unser Essen und werden gefragt, ob wir dieses selber zubereiten wollen oder ob es für uns gegrillt werden soll. Wir gucken ganz überrascht, lassen grillen und bedienen uns am Salatbuffet. Wieder ist die Nacht sehr kalt und im Restaurant stehen sogar die allseits bekannten Heizpilze. Mit Taschenlampen bewaffnet machen wir uns dann durch die sternenklare Nacht auf den Heimweg.

 

 

 

Di. 20.5.08   Karijini National Park  (Rock)

Starten früh in den Tag und wollen irgendwann unterwegs Frühstücken, da Petra gestern noch Brote geschmiert hat. Ohne Strom machen wir sowieso kein heißes Kaffeewasser, denn wir wollen nicht extra den Gaskocher bemühen. Wir fahren zum Lookout der Joffre Falls, genießen den Ausblick und heben unbeobachtet den gestern nicht angegangenen Cache, denn wir sind hier die ersten so früh am Morgen. Wir lassen uns die Brote im Auto schmecken, da es draußen noch recht frisch ist. Fahren dann weiter zur Knox Gorge, auch hier sind wir die Ersten, entscheiden uns gegen eine Wanderung und werfen nur einen Blick von oben in die Schlucht. Weiter geht’s zur Kalamina Gorge, auch hier ist es fast menschenleer, wir sehen nur zwei weitere Paare. Wir starten den Trail in die breite lichtdurchflutete Gorge, diese gefällt uns richtig gut, aber auch hier käme man nur durchs Wasser watend bis ganz ans Ende der Schlucht. Steuern nun das Visitor Centre an, das von der Architektur her sehr interessant und auch sehr informativ ist. Ab hier geht es dann wieder auf geteerten Straßen weiter, eine Wohltat für Mensch und Fahrzeug. Wir buchen auf dem Dales Campground eine Campsite und begutachten die Bush-Dunnys und die BBQs. Hier gibt es nun auch kein Wasser mehr, aber wir führen ja Wasserkanister mit uns, das ist also kein Problem.

Wir fahren zur Dales Gorge und gehen hinunter in die Gorge zu den Fortescue Falls. Die Wanderung in der Dales Gorge beenden wir an der ersten Wasserquerung, gehen aber oberhalb der Falls noch zum Fern Pool. Danach schauen uns die Dales Gorge noch oben von den Lookouts an und entscheiden uns früh zurück ins Camp zu fahren, um noch bei Tageslicht grillen zu können, denn hier „fällt die Nacht“ im wahrsten Sinne des Wortes. Da der Abend und die Nacht wider Erwarten nicht so kalt wird, bleiben wir noch lange im hellen Mondlicht romantisch am BBQ-Platz in der Wildnis sitzen. In der Dunkelheit huscht leise ein Dingo an uns vorbei. Unser „Barbie“ war spitze und nicht schlechter als das im Restaurant im letzten Camp. Das benutzte Geschirr und Besteck packen wir einfach in eine Tüte und ab damit in die Camperdusche. Aus den Augen, aus dem Sinn – der Abwasch wird natürlich morgen unter fließend Wasser im nächsten Camp nachgeholt. Haben uns gerade zum Schlafen hingelegt, da hören wir einen Dingo ganz in unserer Nähe heulen. Wir schauen raus, er liegt in nur ca. 15-20 m Entfernung im hellen Mondlicht und reckt die Nase in den Himmel. Zwei leuchtende Taschenlampen verscheuchen ihn aber nach kurzer Zeit. So gehen wir schlafen und hören ihn aus der Ferne noch etwas beim Heulen zu.

 

 

Mi. 21.5.08   Karijini National Park und Fahrt nach Port Headland

Wir haben uns erneut Sandwiches für unterwegs gemacht und brechen wieder recht früh zur Dales Gorge auf. Gehen fast alleine in die Gorge runter, laufen zum Circular Pool und dann bis zu den Fortescue Falls. Wir queren immer wieder das Flussbett über wackelige Steine, kommen aber trockenen Fußes am Ende der Schlucht an. Wir verlassen nun den Karijini NP und fahren zum Inlandshighway. Etwas weiter können wir am schönen Munjina Lookout einen Cache machen. Wir fahren anschließend zum Asuki Roadhouse tanken und dann geht es weiter Richtung Port Headland. Wir steuern auf eine weithin sichtbare Rauchsäule zu – ein Buschfeuer oder hat da etwa jemand den nächsten Rastplatz beim Grillen abgefackelt? Kommen nun zum Highwayabzweig und biegen nach Port Headland ab, kurz danach machen wir einen kurzen Halt nicht allzu weit vom Feuer entfernt. Durch die wenigen und kurzen Pausen kommen wir früh in Port Headland an und machen gleich unser Camp am Cooke Point klar.

 

Heute Abend wollen wir das nur zu bestimmten Zeiten an auserwählten Orten auftretende Naturereignis „Staircase to the Moon“ erleben. Schnell noch was zum Grillen einkaufen, denn der Grillplatz ist fast neben unserem Camper. Gucken uns dann noch den Beach für den Staircase aus, und beeilen uns mit dem Duschen, damit wir nur nicht zu spät kommen, denn Axel hat die gesamte Reise extra um dieses Ereignis herum geplant. Wir laufen bis ans Ende zum Cooke Point und haben hier einen recht guten Blick auf den „Staircase to the Moon“, den Vollmond der sich langsam über das zurückgezogene Meer erhebt und durch den Wechsel von Sandbänken und Wasserrinnen optisch eine „Leiter zum Mond“ bildet. Leider ist es etwas bewölkt, aber trotzdem sehr schön. Zurück im Camp machen wir den Abwasch vom Vortag und setzen uns gemütlich zum Grillen hin. Dabei klappern einige große Einsiedlerkrebse über den Boden um uns herum, vielleicht wollen sie was abhaben? Nun noch mal abwaschen und ab ins Bett.

 

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